Arbeitsgemeinschaft für europäische Vögel   und Cardueliden


 

Der Spatz: Kleiner Kerl in großer Not
 
Die Spatzen pfeifen es von den Dächern - früher vielleicht. Heute steht der "Allerweltsvogel" in Deutschland auf der "Vorwarnliste" der bedrohten Tierarten. Der Spatz droht auszusterben.
Er gehört zur Familie der Sperlinge. Der bei uns heimische Feld– und Haussperling (so der richtige Name des Spatzen) wird etwa 14 cm groß und bis zu 30 g schwer. Die Männchen erkennt man an der schwarzen Kehle, den weißen Wangen, einem dunkelblaugrauen Scheitel und kastanienbraunen Streifen an den Kopfseiten. Die Weibchen sind matt graubraun gefärbt. 
Zwei Hauptgründe gibt es für das immer seltenere Vorkommen:
zu wenig Futter und kaum Nistplätze.
Die Spatzen ernähren sich vor allem von Körnern und Samen. Ihre Jungen hingegen bekommen in den ersten Tagen nur Raupen und tierische Nahrung. Das wird den frechen Kerlchen zum Verhängnis: Wildkräuter auf  durch Pflanzengift vernichtet oder zu früh abgemäht und Larven durch Insektizide abgetötet.
Auch daran, dass der Spatz kaum noch zum Brüten kommt, ist der Mensch schuld. Die Haussperlinge nisten an Gebäuden, in Höhlen und Mauernischen oder unter losen Dachpfannen - in Hohlräumen also. Wo nur noch moderne Glasbauten und perfekt glatte Betonwände entstehen, hat der Spatz keine Chance. 
So können wir dem Spatzen helfen: 
Durch das Aufhängen von Nistkästen können wir Brutplätze schaffen! Am besten einen Kasten mit mehreren Einfluglöchern und Sitzplätzen. Der Spatz gehört nämlich zu den Koloniebrütern, nistet also gerne mit anderen Paaren. 
Machen  wir unseren Garten zum Spatzenfutter-Paradies! Mit einheimischen Sträuchern wie Weißdorn, Hartriegel, Heckenrose oder Brombeere. Erwachsene Spatzen kommen zwar auch mit Pommes und Krümeln vom Kaffeetisch durch, aber ihre Jungen nicht. Auch Lavendel, Margeriten oder eine nicht gemähte Ecke im Garten locken die für das Überleben der Brut notwendigen Insekten an. 
Und gönnen wir dem Spatzen sein geliebtes Sandbad! Schon ein bis zwei Quadratmeter Sandboden reichen einem Spatz, um sein Gefieder zu reinigen.